Wir sahen, dass wir nichts sahen - Skitour der sichtlosen Klasse

Wenn der Wetterbericht ein Sauwettertag ankündigt, bleibt man normalerweise zu Hause beim Kachelofen. Für Christoph und mich war das aber kein Hinderniss, unser Winterprojekt weiter zu verfolgen. Voll motiviert gingen wir die Etappe Goisererhütte bis Hornspitz in Angriff. Es war ein Traum in weiß.

Bereits beim Anstieg zur Goisererhütte bzw. der Saugrube, durften wir uns einen fragenden Blick vom "Soga" Hans gefallen lassen. "Bei dem Sauwetter wollt ihr das wirklich machen. Na dann viel Spaß. I geh in de Goisererhütte auf a Jausn". Wir blieben unserem Plan treu und stiegen weiter auf. Das GPS Gerät im Rucksack, den Plan im Kopf, so kann doch eigentlich nichts schief gehen. Tja, irgendwie ists mit Sauwetter etwas anders. Voller Überzeugung bogen wir von der "Autobahn Goisererhütte" ab und gingen in Richtung Rußberg. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, in welcher mich Christoph zweifelnd, nach der Richtigkeit der Routenführung fragte. Wie es eben so ist, wenn man von etwas überzeugt ist, ging ich unbeirrt weiter und staunte nicht schlecht, als ich die Goisererhütte zu meiner Rechten sah.
Zerknirscht gestand ich meine navigatorische Fehlleistung und wir fuhren wieder zurück zur Straße. Beim zweiten Versuch klappte es dann tadellos und wir stapften im teils knietiefen Schnee in RIchtung Rußberg. Eines sei hier erwähnt, dass mein Irrgang nur kurz die Stimmung trübte und wir bald über das lachen konnten.

Die Abfahrt von Rußberg war schlicht genial. Pulver bis zum Bauchnabel und eine besser werdende Sicht, liesen uns schneller vorankommen, sodass wir nach etwa 6 Stunden unser Ziel erreichten. Die anschließende Einkehr beim Sommerer Wirt füllte schlussendlich auch unsere Reserven wieder auf.