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Die Berge werden schroffer und die Komplexität der Erkundungstouren wird größer. Mein Partner Christoph befindet sich im Lernstress für die Matura und kann leider bei den Touren nicht dabei sein, vertraut mir aber komplett, dass ich die richtige Route finde. Mit diesem kurzen Telefonat in der Früh, starte ich die Skitour in Richtung Gosaukamm, genauer gesagt, in Richtung Donnerkogel.

Die ersten Höhenmeter durch die "Krisa" wie sie bei uns in Gosau heißen, gestalten sich bereits elendig. Der kalte aufgefrohrene Pulverschnee gibt nur wenig halt und ich rutsche immer wieder zurück. Stocksauer bin ich irgendwann am Törleck und setze meinen Anstieg zum Kleinen Donnerkogel fort. Bald hab ich wieder die Ski am Rücken und stapfe im unregelmäßig festen Schnee. Unterhalb des Gipfels vom Kleinen Donnerkogel, flackert die Erinnerung an unsere erfolgreiche Durchquerung des Gosaukammes auf. Am 16. August um 19 Uhr, saßen wir am finalen Gipfel und mussten "nur" noch ins Tal absteigen. Unglaublich wie müde wir da schon waren.

Nun denn, es ist Winter und ich will auf den Donnerkogel und eigentlich mindestens weiter bis zum Angerstein. Die Illusion platz binnen einer weiter Stunde des schweißtreibenden Anstieges. Die Hänge zu steil und hart für die Ski, der Harschdeckel zu schwach für die Steigeisen, die Wechte gigantisch und unüberwindbar, die Aussichten, dass sich eine Abseilaktion über die Wechte lohnen, unglaublich mies. Sicherlich 20 Minuten tüftle ich herum und suche einen sinnvollen Weiterweg und entschließe mich schlussendlich für die Abfahrt mit den Skiern ins Tal.

Es ist der erste herbe Rückschlag, der mir klar macht, wie mächtig unser Vorhaben ist. Jede halbe Stunde die wir verplempern, denn so lange würde diese Abseilaktion mindestens zu zweit dauern, kann am Ende für das Scheitern verantwortlich sein. Insgesamt wären mindestens drei dieser Abseilaktionen notwendig, um die geplante Route durch den Gosaukamm zu verwirklichen, also kann ich das erst einmal vergessen.