Es gibt auch zu viel Schnee - Wir bleiben flexibel

Wenn uns dieser Winter generell und das Winterprojekt im speziellen eines gezeigt hat, dann, dass wir flexibel sein müssen. Die Tour zum Mitterkogel fühlte sich wie der Gang zum Richter an: Gespannt wie ein Gummiband auf das Urteil.

Die Verbindung von Mitterkogel und dem Hochkesselkopf ist immer Sommer schon eine Herausforderung und der heutige Blick vom Gipfel lies die Fragezeichen weichen und brachte die blanke Warheit: Es hat zu viel Schnee und die Zeichen waren eindeutig.
Ich stellte mir immer wieder vor, dass wir am Mitterkogel bereites über 7 Stunden am Weg sein würden, bereits eine anspruchsvolle Rinne samt Abfahrt hinter uns hätten und dann hier stehen würden.
Absolut steiles Gelände, mit einer Null-Fehlertoleranz was skifahrerisches Können angeht, wenn die Bedingungen passen und genau das ist der springende Punkt. Würde man diese Abfahrt und den neuerlichen Aufstieg als einzelnes Betrachten, dann wäre es schon eine gewagte Sache, allerdings mit dem Bonus, dass man die passenden Bedingungen abwarten kann.

Bei unserem Umrundungsprojekt ist das nicht so simpel. Die passenden Bedingungen im Gosaukamm, können die komplett falschen Bedingungen für diese Abfahrt sein. Am Gosauer Gletscher passt es dann eventuell wieder. Zudem kommt noch die Tageszeit. Eigentlich wäre eine morgentliche Einfahrt am Besten, dann würde es firnig sein, nur das würde bedeuten, dass wir in der steilen und teils felsdurchsetzten Großwandrinne komplett in der Nacht wären.
Zudem kommt noch hinzu, dass bereits gewaltige eingeschneite Schneerisse schemenhaft ersichtlich sind, welche mit Sicherheit nicht kleiner werden. Kurz und gut, es hat zu viel Schnee und die Bedingungen sind bereits jetzt heikel.

Die Entscheidung ist zwar schnell getroffen, doch schmerzt sie. Diesen Teil müssen wir auslassen und umgehen. Was bleibt ist ein schöner Blick auf das dennoch erreichbare Gletschermassiv und den Hohen Dachstein.

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